Unsere Ambra von Laab im Walde ist mittlerweile schon das. was man eine ältere Hündin nennt. Sie war Schönheitspreis gekrönte Zuchthündin. Im Rudel hat sie eine ranghohe Position inne und, obwohl schon „außer Dienst“ und ohne Nachwuchs, hat sie doch einen zentralen Platz im Zuchtbetrieb: die Funktion der Amme und Gouvernante.
Und das kam so: Ambra wurde jahrelang mit verschiedenen Klein-Elo®-Rüden zusammengeführt, zeigte sich aber nie deckbereit. Wir führten das zunächst auf ihren sehr zierlichen Körperbau zurück und auf den niedrigen Hormonspiegel. Doch ab einem für das Rudel einschneidenden Geschehnis ergab sich ein anderes Bild, das ein Indiz ist für die große Instinktsicherheit dieser Klein-Elo®-Hündin: Cleo, die Rudelführerin und Ambras Mutter, wurde kastriert, und ab dem Moment änderte sich Ambras Paarungsverhalten; mit ihren 5 ½ Jahren war sie nun auf einen Schlag die ranghöchste fortpflanzungsfähige Hündin im Rudel, und bei der nächsten Läufigkeit kam es endlich zur geplanten Verpaarung.
Doch währte das Glück nicht lange, denn die Welpen kamen per Not-OP zur Welt und das leider nicht lebend. Ambra überstand die OP körperlich gut und hatte nach einem Tag Milch im Überfluss.
Aus der Befürchtung, es könnte bei der Geburt zu Komplikationen kommen (denn – wie schon erwähnt – war Ambra zierlich gebaut und außerdem nicht mehr jung für eine Erstgeburt), hatte ich, sobald Ambra gedeckt war, die Zuchtleitung um Erlaubnis gebeten, eine weitere Hündin belegen zu dürfen.
36 Stunden nach Ambras OP brachte Darleen von Laab im Walde 8 Welpen zur Welt (J-Wurf/ November 2011). Ambra saß vibrierend vor der Wurfkiste und tat bei jedem neu angekommenen Welpen einen Juchzer. Darleen ihrerseits war völlig entspannt und kümmerte sich um nichts anderes als um ihre Welpen.
Wir hatten schnell eine kleine zweite Wurfkiste zusammengezimmert, und da hinein bekam Ambra die drei letztgeborenen Welpen gelegt. Beide Elo®-Hündinnen zogen „ihre“ Welpen völlig entspannt, zunächst jede in ihrer Kiste, später dann gemeinsam auf.
Nach einigen Wochen gab es Aufgabenteilung: Während Darleen Hauptanlaufstelle für Milch war und sich in den Zeiten dazwischen zum Schlafen zurückziehen konnte, verlegte Ambra sich jetzt mehr darauf, die heranwachsenden Welpen in einer Art ernstem Spiel zu erziehen. So, wie es einen erkennbaren Rhythmus bei den mütterlichen Fütterungszeiten gab, hielt auch Ambra ein gewisses Zeitschema bei der Erziehung ein.
Wie dann auch in den nachfolgenden Würfen zu beobachten war, hat es den Welpen keineswegs geschadet, mit zwei mütterlichen Anlaufstellen aufzuwachsen; im Gegenteil: sie gediehen zu prachtvollen, sicheren und kontaktfreudigen Elo®!
Ambra ist inzwischen bei fast jeder unserer Hündinnen als Mitarbeiterin akzeptiert. Der wichtigste Nebeneffekt dabei ist wohl die frühzeitige Entlastung der Mutterhündin. Beim O-Wurf war Ambra eine unentbehrliche Stütze, als unsere unerfahrene Groß-Elo®-Hündin Florina von der kleinen Oase vor der Aufgabe stand, ihren 13-köpfigen !!! Wurf großzuziehen. Ambras Ruhe und instinktive Sicherheit wirkten wohl ansteckend; dicht gedrängt säugten beide Hündinnen (Ambra hatte ein paar Tage nach der Geburt der Welpen bereits Milch gebildet.) einträchtig in der viel zu engen Wurfkiste die Welpenschar, um dann nach ein paar Wochen zu der oben schon beschriebenen Aufgabenteilung zu kommen. So hat Florina diese mächtige Anstrengung gut überstanden und hat sich seitdem zu einer prachtvollen, seelisch ganz harmonischen und gesetzten Hundefrau entwickelt.
Wir hoffen, dass unsere Klein-Elo®-Hündin Ambra noch viele Welpen großziehen wird, und gerade dadurch, dass es nicht ihre eigenen sind, uns zeigt, wie lebendig und instinktsicher unser Elo®-Rudel (auch) an dieser Stelle funktioniert.